Freitag, 1.5.
Es war das erste Mal seit 2009, dass wir unser Frühlingstreffen wieder zum Maifeiertag begingen. Zumindest war etwas besseres Wetter zu erwarten als an den Osterterminen. Na ja - schlecht wars nicht. Aber halt doch noch etwas frisch, und die Süddeutschen bekamen gelegentlich etwas Schauer ab. Wenigstens war es warm genug, dass man beim gemeinsamen Einfinden am späten Nachmittag noch eine Weile bei den Transalps stehen, sich begrüßen, fachsimpeln und - wo erforderlich - kennenlernen konnte. Unsere Unterkunft war ein Wellness-Hotel in Schlangenbad im Taunus bei Frankfurt. Die durchaus zentrale Lage bescherte uns nicht nur ein gute Teilnehmerzahl, sondern brachte einen kuriosen Tagesgast aus der Umgebung aufs Treffen: Den ersten Transalp-Gespannfahrer in unserer Geschichte. Das sieht man nun wirklich nicht alle Tage - eine PD06 mit einem Ural-Beiwagen und Haifisch-Bemalung…
Der gemeinsame Abend beim Drei-Gänge-Menü verging wieder wie im Flug.
Samstag, 2.5.
Das Wetter zeigte sich heute Morgen gleich mal ein ganzes Stück freundlicher als gestern. Die Sonne kam raus, wenngleich es immer noch relativ frisch war, als sich unsere Gruppe in Bewegung setzte zur Rundfahrt durch die Region. Es war nicht ganz einfach, so nah an dem Frankfurter Ballungs-zentrum wenig befahrene Straßen zu finden. Aber es gelang uns ganz gut.
Richtig kurvig wurde es dann beim „Aufstieg“ zum höchsten Punkt des Taunus (879 m), dem großen Feldberg, wo wir unsere erste Kaffeepause einlegten. Mit der Traumaussicht ins Frankfurter Becken wurde es Dunst-bedingt allerdings nichts. Hier befindet sich auch ein beliebter Motorrad-Treffpunkt. Aber samstags um halb 11 waren wir fast unter uns.
Die nächste Etappe war nun mit 1,5 Stunden etwas länger und führte uns in großem Bogen im nördlichen Taunus bis an den Rhein. Als schönste Passage stellte sich die B 54 zwischen Hohenstein und Zollhaus heraus, die mit toller Landschaft, unzähligen Kurven und wenig Verkehr aufwartete.
Zur Mittagszeit kehrten wir in einer Biker-Kneipe in Kaub am Rhein ein, direkt gegenüber der berühmten Burg Pfalzgrafenstein, die auf einer Insel mitten im Rhein steht. Wir saßen direkt an der Flusspromenade bei sonnigem Frühlingswetter und aßen u.a. - einen Transalp-Teller! In der Tat gab es neben Kawasaki-, Triumph-, KTM- usw.-Teller auch einen für die Transalp-Fahrer, der auf einer Tafel neben der Essensausgabe ausgewiesen wurde. In der Speisekarte fand man ihn allerdings nicht, was darauf hinwies, dass der Gastronom sich auf die angekündigte, große Gruppe perfekt vorbereitet hatte…
Nach einem Stück direkt an einer der schönsten Passagen des Rheins entlang fuhren wir wieder in den Taunus hinein. Und nun wurde es wirklich eng und kurvig. Es ging von Lorch über ein richtiges Passsträßchen bis kurz vor Rüdesheim. Raus kamen wir am Niederwald-Denkmal, das allein schon recht imposant ist. Aber so richtig knallte die Aussicht ins Rheintal rein. Das ersetzte das ausgefallene Panorama vom Vormittag schon mal ganz gut. Das streckentechnische High-light hatten wir uns für das Ende der Tour aufgehoben - das ca. 20 km lange Sträßchen durchs Wispertal. Mit dieser Kurvenorgie beendeten wir den Fahrtag.
Nach After-Tour-Party, diversen Saunagängen und Abendessen fand ein Beamer-Vortrag von Heidi und Georg statt, die letztes Jahr mit ihren Transalps von New York nach Sturgis und wieder zurück fuhren - insgesamt 9000 km in 4 Wochen. Die Bilder waren natürlich traumhaft - und in Sturgis waren die beiden Transalp zwischen den Tausenden von Harleys ein regelrechter Hingucker. Eigentlich dachten wir nun, der Abend sei vortragstechnisch gelaufen. Micha und Manni wollten uns halt noch die Bilder ihrer letztjährigen Westalpentour zeigen. OK - bringen wirs hinter uns… Was die beiden dann aber boten, war Comedy vom Feinsten. Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Deren Erlebnisse waren so kurios und wirklich so witzig rübergebracht. Die könnten damit glatt auftreten.
Sonntag, 3.5.
Das mit dem Frühlingswetter schien sich nun doch endgültig zu erledigen. Es nieselte, als wir uns nach dem Frühstück auf die Transalps zur Heimfahrt schwangen. Die nach Norden fuhren, hatten dabei noch Glück. Nach dem Taunus wurde es trocken. Nur die südwärts Fahrenden erwischte es voll. Aber besser das schlechte Wetter auf der Heimfahrt als auf dem Treffen.
Es ging wieder ein nahezu perfektes Treffen zu Ende mit vielen neuen Eindrücken.
Organisation: Georg Spindler
Fotos: Antonia Gielgens, Carsten Diem, Christian Pradel, Mike Tschumper, Ingo Tiegs
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