Samstag, 1.10.

wb hemdenWas gehört zu einem nasskalten Herbsttag mit Dauerregen mittlerweile wie die Butter zum Brot?

Richtig: Unser Herbsttreffen! Wie fast schon gewohnt war für viele der 20 Transalpfahrer/-innen aus ganz Deutschland die „Tauchfahrt des Schreckens“ angesagt. Aber nun genug der Dramatik. Es kamen natürlich alle gut gelaunt in einem Hotel im Stadtzentrum von Uslar, mitten im Weserbergland an. Und dieses Mal gab es zum Aufwärmen nicht nur einen heißen Begrüßungskaffee, sondern - im Pauschalpreis inbegriffen - eine Sauna (eines unserer vielen „Novume“). Wir waren nämlich erstmals in einem für unsere Ver-hältnisse luxuriösen Hotel mit Wellness-Bereich untergebracht. Der akzeptable Preis war mit der Insolvenz zu begründen, die vor einigen Wochen angemeldet worden war. Neben der Sauna gab es einen Swimming-Pool mit angegliedertem Whirl-Pool sowie aufpreispflichtig Massagen. Nachdem die Transalpfahrer ja auch älter werden, und der Dauerregen nicht unbedingt zum Wohlbefinden beigetragen hat, wurde das Wellness-Angebot dankbar angenommen. Die Begrüßungsstimmung wurde dadurch allerdings nicht beeinträchtigt. Fast selbstredend bekamen unsere Transalps alle ein warmes Plätzchen in der Hotelgarage.


Sonntag, 2.10.

wb villaDer Tag fing schon mal ganz gut an: Es war neblig, aber trocken. Voll getankt ging es auf die gemeinsame Tour durchs Weserbergland. Die Temperaturen waren mit knapp über 10° ganz erträglich für die Jahreszeit, und auch der Nebel lichtete sich. Als dann die ersten Sonnenstrahlen immer wieder durch die Wolken brachen, konnte man verstehen, warum gerade aus dieser Region die bekanntesten deutschen Märchenerzähler herstammen. Die Landschaft sah zusammen mit der herbstlichen Stimmung und den Nebelfetzen regelrecht wie aus dem Märchen aus. In den Wäldern konnte man sich auf den Nebensträßchen wirklich inspirieren lassen. Unsere erste Pause begingen wir allerdings in einer Institution, die mit der Märchenregion absolut nichts gemeinsam hat: Dem berühmtesten Motorrad-hotel Deutschlands, der Villa Löwenherz. Sie sah in der Tat beeindruckend aus. Was eigentlich gar nicht dazu passte, waren die vielen Motorräder, die im Park ums Haus standen. Es war trotz Jahreszeit und Wetter doch noch eine ganze Reihe Leute unterwegs. Selbstredend waren die vielen Transalps die Sensation heute. Vertrauter ging es in der Gastronomie im Innern der Villa zu. Die Einrichtung war ähnlich wie in anderen Motorradkneipen. 
wb faehreNach einem Kaffee fuhren wir weiter kreuz und quer durchs romantische Weserbergland. Und das Wetter wurde auch immer besser. Die nächste Etappe war eine der berühmten Weser-Fähren, die ohne jegliche Motorkraft nur durch die Kanalisierung der Strömung vorangetrieben werden. Das Erlebnis war zwar beeindruckend, aber kurz. Und das Wetter wurde immer besser… wb muenchhausenDie Sonne hatte sich mittlerweile fast schon etabliert. Die Temperaturen lagen bei lieblichen 20°. Unsere Gruppe erreichte um 13.00 Uhr nun Bodenwerder. Dieses nette Städtchen sieht mit seinen zahlreichen, gut erhaltenen Fachwerkbauten zwar nicht romantischer aus als die vielen anderen in der Region, hat aber eine Besonderheit aufzuweisen: Es ist der Geburtsort des Barons von Münchhausen, dem weltbekannten Lügenbaron. Überall sind Hinweise auf diesen berühmten Sohn der Stadt zu finden. Doch zunächst ging es zum Mittagessen in eine Gartenwirtschaft direkt an der Weser - und das am 2. Oktober! Nachdem wir uns ordentlich verköstigt hatten, folgte der kulturelle Teil der Veranstaltung. Um 15.00 Uhr findet jeden ersten Sonntag im Monat eine halbstündige, kostenlose Münchhausen-Aufführung im Freien statt. Dabei sitzt der Lügenbaron zusammen mit dem Lehrer, dem Apotheker und dem Pfarrer bei einem Glas Wein und erzählt seine Geschichten. Obwohl wir die meisten schon gehört hatten, waren die originellen Dialoge für alle höchst erheiternd: „Und jetzt erzählen Sie uns bitte noch eine wahre Geschichte…“. Aber auch die schönste Aufführung geht einmal zu Ende. So sattelten wir - nach dem obligatorischen Gruppenbild - die Transis und zogen weiter bei strahlendem Sonnenschein.

Das ist Wellness pur… Punkt 17 Uhr waren wir wieder im Hotel. Bis zum Abendessen um 19 Uhr hatten wir nun ausgiebig Zeit das Wellness-Programm in Anspruch zu nehmen. Da wurde sauniert, geschwommen, gewhirlt und massiert. 
Kein Wunder, dass die Truppe so gesund und erholt aussah, als sie sich zum gemeinsamen Abmarsch in eine griechische Kneipe am Ende der Fußgängerzone einfand. Das Ziel war schnell erreicht - einer der Vorteile der zentrumsnahen Unterbringung. Beim Griechen konnte man sich dann wieder mühelos die in den vergangenen Stunden verlorenen Pfunde anessen. Es sollte mal wieder einer dieser netten Abende werden, für die wir so bekannt sind…. 

Montag, 3.10. (Nationalfeiertag)

Der Tag begann wie der gestrige, nur etwas nebliger. Doch zunächst gab es wieder das für diese Preisklasse typische, üppige Frühstücksbuffet. Entsprechend länger zog sich die Mahlzeit hin. Doch auch das schönste Essen geht vorbei. Und so fanden wir uns bald alle im Eingangsbereich des Hotels zur Verabschiedung ein. Noch ein letztes Gruppenbild zur Erinnerung, und schon bald wurde die Luft erfüllt durch das Blubbern unserer Transis. Der Nebel hielt sich noch eine Weile, ermöglichte aber die Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis während der Fahrt! Es sollte noch den ganzen Tag trocken bleiben mit zum Teil sonnigen Abschnitten. Die Transalp-Saison 2005 war damit zu Ende.

Das Treffen erwies sich dabei als würdiger Abschluss und bestätigte - wieder mal - unser gesamtes Konzept. Auf ein Neues…

Organisation: Heiner Börges
Fotos: Uwe Meier, Heiner Börges

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